Narben im Unterleib

Narben im Unterleib

Narben im Unterleib 800 534 Olivia Grace

In unserem Bauch und Unterleib sind verschiedene Organe des Verdauungs-, Fortpflanzungs- und Lymphsystem Zuhause. Es ist unglaublich, eine wie so viele Strukturen sich in so einem engen Raum befinden und funktionieren können. Ungefähr sieben Meter Darm, zehn weitere Organe, ein Gewühl von Gefässen und Nerven und verschiede Schichten aus Faszien-Gewebe die als Halterung und Hülle dienen und all diese Strukturen kompakt miteinander verbinden. Es ist also nachzuvollziehen, dass ein Eingriff in dieser Körperregion system-übergreifende Folgebeschwerden mit sich ziehen kann. In diesem Blog möchten wir auf die Anatomie dieses Gebietes eingehen, die Auswirkung von inneren und äusseren Narben im Bauch und Unterleib erklären und Therapiemöglichkeiten vorstellen.

 

Äussere Narben

Je nach Art der Operation im Bauchraum müssen bis zu neun oder mehr Schichten durchtrennt werden um das Zielorgan zu erreichen. Solche Wunden benötigen nicht nur eine adäquate Erstversorgung, sondern eine fachgerechte postoperative Therapie um einen optimalen Heilungsprozess zu ermöglichen. Es geht nicht nur darum die äusseren Narben zu regenerieren, sondern das Verkleben der verschiedenen inneren Schichten und die damit zusammenhängenden potenziellen Folgebeschwerden in anderen Systemen vorzubeugen. Mit der Behandlung einer Narbe bewirkt man eine verbesserte Durchblutung und folglich eine höhere Flexibilität die bis in die Tiefe des Gewebes reicht. Schmerzen und Sensibilitäts-Störungen in und um das Narbengebiet werden vermindert, da die Behandlung den Wachstum von feinen sensorischen Nerven in der Haut begünstigt.

Endoskopische Narben wirken auf den ersten Blick unauffällig. Sie bilden aber ein inneres Tunnelsystem aus Narbengewebe und brauchen daher viel Aufmerksamkeit im Rahmen einer Therapie und Heimpflege damit Sie nicht mit umliegenden Strukturen verwachsen oder schmerzhafte Bewegungseinschränkungen auslösen.

 

Was tun bei inneren Narben?

Die Entfernung eines Organs hinterlässt keinen Hohlraum. Die operierte Region verschliesst sich mit Narbengewebe und kann daher bei fehlender Therapie mit verschiedensten angrenzenden Strukturen verkleben bzw. verwachsen. Mit Behandlungstechniken durch die Bauchdecke können Adhäsionen gelöst und Folgebeschwerden auf sanfte Art und Weise therapiert werden.

Innere Narben können nicht nur durch einen operativen Eingriff entstehen. Immer wiederkehrende Entzündungen im Verdauungs- oder Urogenitaltrakt führen zu Mikrovernarbungen und können durch äussere manuelle Therapien behandelt werden. In diesem Falle ist aber die Vernarbung nicht das einzige Problem. Bei Erkrankungen wie die chronische Blasenentzündung legen sich die Erreger im Bereich des Bauchfells zwischen den Organen ab und blühen jeweils bei eintretender Immunschwäche auf welches immer wieder zu einem erneuten Harnwegsinfekt führt. Diese Thematik kann mit regelmässiger Therapie ausserhalb der akuten Phase vorgebeugt werden.

 

Die richtige Therapie für sich finden

Je nach Operation oder Beschwerde werden verschiedene Möglichkeiten für postoperative Therapien empfohlen. Idealerweise lassen Sie sich ein individuelles Programm zusammenstellen welches interdisziplinär übergreifend ist.

Bei postoperativen Ödemen ist es zu empfehlen mehrere Sitzungen mit manueller Lymphdrainage einzubauen und danach langsam die Narbenbehandlung einfliessen lassen. Bei Operationen im Bauchraum spielt die korrekte Bauchatmung eine grosse Rolle für den inneren Heilungsprozess und kann mit Übungen in der Atemtherapie erlernt werden.

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